Die Stifter:
»Wir wollen mit der Stiftung einen Beitrag leisten zur Chancengleichheit und zum Abbau struktureller Benachteiligungen vor allem aufgrund von Geschlecht, sozialer Herkunft und Alter.«
Es steht außer Frage, dass sich die Situation von jungen Frauen beim Zugang zu Bildung grundlegend verbessert hat Dennoch gilt: In Deutschland ist die Chancengleichheit noch keineswegs erreicht. Auch im Hochschulbereich stoßen Frauen häufig an die „gläserne Decke“. Zwar ist mehr als jede zweite Studienanfänger:in weiblich – aber nur 30 Prozent der Professor:innen in Bremen sind Frauen.
Hinzu kommt: Viel mehr Frauen als Männer sind alleinerziehend oder übernehmen Pflegeverantwortung – sie brauchen deshalb besondere Unterstützung und Förderung. Das gilt sowohl für Studentinnen als auch für Nachwuchswissenschaftlerinnen.
Trotz Verbesserungen ist in kaum einem anderen Land der Europäischen Union die Herkunftsfamilie so entscheidend dafür, ob ein Zugang zur Hochschulbildung gelingt: 72 Prozent derjenigen aus einem Akademikerhaushalt beginnen ein Studium, aber nur 26 Prozent derjenigen, die aus einem Nichtakademiker – Haushalt kommen. Ihnen fehlt es häufig an Vorbildern, aber auch an finanziellem Rückhalt, wenn Probleme auftreten.
Mit unserer Stiftung möchten wir Menschen unterstützen, denen der Zugang zur Hochschulbildung nicht in die Wiege gelegt wurde. Gleichzeitig wollen wir einen Beitrag für mehr Geschlechtergerechtigkeit auch in Wissenschaft und Forschung leisten. Gendersensible Forschung und Lehre insbesondere auf den Gebieten ‚Soziale Sicherung‘ und ‚Zukunft der Arbeit‘ wird unter den Bedingungen der digitalen Transformation noch relevanter.
Wen möchten wir fördern?
Der Bedarf an Unterstützung ist groß, insbesondere bei denjenigen die nicht aus einem Akademiker-Haushalt kommen und/oder über den Zweiten und Dritten Bildungsweg den Zugang zur Hochschule bekommen haben. Viele werden nicht von staatlicher Unterstützung, wie z.B. BAföG, erfasst (z.B. wg. Alter; Teilzeitstudium).
In bestimmten berufsbiographischen Lebensphasen benötigen viele Unterstützung. Aber, nicht alle klugen Köpfe in unserer Gesellschaft bekommen die Förderung, die sie brauchen.
Unterstützt werden sollen deshalb vor allem
- weibliche Studierende und Nachwuchswissenschaftler:innen an der Universität und den Hochschulen im Land Bremen,
ganz besonders diejenigen mit schwierigeren Bedingungen (u.a. wegen Erziehungs-/Pflegeaufgaben) - sogenannte ‚Arbeiterkinder‘, d.h. diejenigen, die als erste in ihrer Familie studieren.
- Student:innen /Nachwuchswissenschaftler:innen deren Zugang zur Hochschulbildung über den zweiten/dritten Bildungsweg erfolgt ist.
Was möchten wir fördern?
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung von Forschung und Lehre an den bremischen Hochschulen insbesondere
- auf den Gebieten ‚Zukunft der Arbeit‘ und ‚Soziale Sicherung‘ aus Genderperspektive.
Ein Schwerpunkt soll dabei auf gesellschaftlichen Gerechtigkeits- und Teilhabefragen liegen.